Sonntag, 31. Mai 2015

Weekends in Boulder

Die Wochenenden in Boulder stehen -zumindest im Sommer - meistens im Zeichen von Outdoor-Activities. Dazu ein interessantes Fact: Boulder hat seit vier Jahren die niedrigste Rate von Übergewichtigen - und zwar in ganz USA. Die Leute hier sind irre sportlich, fahren viel Fahrrad, gehen wandern und machen generell viel Sport. Auch sieht das Stadtbild hier in Boulder ganz und gar unamerikanisch aus, es gibt nämlich nur sehr wenige Fast-Food-Ketten. 

1.  Unser Frühstück beginnt meistens mit dem köstlichen Stuten von WholeFoods. Wir haben ein paar Mal versucht. solch einen Hefezopf nachzubacken, aber so fluffig haben wir ihn nicht hinbekommen. Also wird outgesourct!




2. Boulder Farmer's Market - Von April bis zum Spätherbst fndet am Central Park (ja, Boulder hat auch einen!) der Markt statt, ein Panorama der lokalen Bauern, Imker, Bäcker, Restaurants und - whatever. Es gibt Gemüse (organisch, also Bio), Obst aus hiesigen Gärten (organisch), schicke fahrende Kaffeebars (den Kaffee gibt es aber leider nur im Pappbecher), Raw Honey (organisch, von den Wiesen Boulders), selbstgebackene Kuchen (gluten-free und vegan), Brot (handwerklich hergestellt), und, und, und. Ausserdem ist es ein Platz zum Sehen und Gesehen-Werden.







3. Wenn das Wetter nicht ganz so gut ist, kann man vom Farmer's Market einen Abstecher ins Boulder Museum of Contemporary Art (BmoCA) machen, das an der selben Strasse liegt und immer wieder tolle Ausstellungen beherbergt.

4. Dushanbe Teahouse - auch das liegt direkt am Farmer's Market und ist eine Besonderheit in Boulder. Das Teehaus ist ein Geschenk der Partnerstadt aus Tadschikistan aus 1987. 40 Künstler aus Tadschikistan haben das Haus über zwei Jahre lang gebaut, dann auseinander genommen, in über 200 Kisten nach Boulder verschifft und wieder aufgebaut. 




5. Wandern - Boulder hat über 110 Meilen Wanderwege mit unterschiedlicher Schwierigkeit. Wenn man in die nahe gelegenen Berge fährt, geht es gleich ganz schön hoch - und wir sind ja schon auf 1600m Ausgangsbasis. Meistens begegnen uns unterwegs Rehe und Hirsche, manchmal ein freilaufender Truthahn, theoretisch gibt es Mountain Lions (Pumas, praktisch haben wir aber noch keinen gesehen). Für Elche muss man dann schon weiter Richtung Rocky Mountain National Park fahren.




6. RMNP - Der Rocky Mountain National Park liegt ca. eine Stunde von Boulder entfernt. Dort geht es dann nochmal richtig hoch, die Trail Ridge Road, die höchste asphaltierte Strasse in den USA, hat ihren höchsten Punkt auf 3713m. Durch den RMNP verläuft auch die Continental Divide, die Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlantik. Im RMNP gibt es unzählige Wanderwege, klare Bergseen und viele verschiedene Wildtiere, die manchmal den Weg kreuzen (hier haben wir unseren ersten Elch im Wald gesehen). Ist immer einen Ausflug wert!




7. Und wenn wir dann wieder nach einem anstrengenden Tag wieder nach Boulder kommen und keine Lust haben sollten, zu kochen, gibt es jede Menge guter Restaurants. Unsere Favorites sind The Kitchen und Basta, ein Italiener in unserem Apartmentkomplex mit der köstlichsten Steinofenpizza in ganz Boulder.




Noch ein Nachsatz zu den Coffee Places around here - fast alle haben richtig tollen Kaffee, immer WiFi kostenlos und die hippsten Nerds, die an ihren Laptops sitzen! Wir gehen am liebsten zu The Cup oder Boxcar Coffee Roasters, beide on Pearl Street. Zu Boxcar habe ich schon einen separaten Post geschrieben HIER



Dienstag, 26. Mai 2015

Best Buttermilk Pancakes - Rezept nach Martha Stewart

Dieses Wochenende hatten wir auch mal einen Feiertag - Memorial Day, an dem insbesondere derjenigen gedacht wird, die während eines Einsatzes bei der Army gestorben sind. Am Memorial Day Wochenende wird auch offiziell der Sommer eingeläutet (der sich aber, wie gerade hier in Boulder, nicht unbedingt daran hält!). 

Und am Memorial Day weekend findet traditionell das "Bolder Boulder" statt, ein 10km-Lauf durch Boulder, an dem bis zu 50.000 Menschen teilnehmen (was halb so viel ist, wie in Boulder wohnen!). Zu diesem Lauf hatte sich Charlotte zusammen mit ihrer Freundin Remington angemeldet und beide waren der Meinung, dass sich der Lauf nur mit einem soliden Frühstück bestehend aus original amerikanischen Pancakes überstehen liesse. 

Da ich dafür natürlich keine Spezialistin bin, musste Google helfen. Ich habe mich für das Rezept von Martha Stewart entschieden (was das angeht, immer eine sichere Bank) und habe dann frühmorgens losgelegt. Das Ergebnis - siehe Foto. Und Remington hat gesagt, die Pancakes wären super lecker geworden (und sie muss es als echte Amerikanerin ja schliesslich wissen, oder?). Den Lauf haben beide übrigens gut überstanden!



Zutaten:

2 cups (ca. 100gr) Mehl
2 TL Backpulver
1 TL Natron
1/2 TL Salz
3 EL Zucker
2 grosse Eier, leicht geschlagen
4 EL geschmolzene Butter
3 cups (ca. 600ml) Buttermilch

Mehl, Backpulver, Natron, Salz und Zucker in einer grossen Schüssel vermengen. Eier, Buttermilch und Butter untermischen. Der Teig soll sogar noch kleine Klumpen haben. Pancakes in einer gebutterten Pfanne backen und nach Lust und Laune mit Obst verzieren. Unsere Mädels haben noch Ahornsirup und Joghurt dazu genommen. Enjoy!

Das Orginalrezept findet sich HIER

Mittwoch, 20. Mai 2015

Rhabarber Muffins - Made in Boulder

Da ich Rhabarber liebe, darf ein schönes Rezept zu den sauren Stangen nicht fehlen...Wir haben es am Wochenende ausprobiert und sie schmecken leicht und fluffig - und nicht zu sauer! Ich habe es bei Saritschka auf ihrem Blog gefunden und ein bisschen amerikanisiert.



Man nehme...

3 Stangen Rhabarber, gut gesäubert, damit keine Fäden bleiben, in kleine Stücke geschnitten
250 g Mehl
1 TL Backpulver, 1 TL Backnatron
frisches Vanillemark 
100 g  Philadelphia
100 g Joghurt (wir haben Noosa genommen)
80 g Butter
100 g brauner Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
80 ml Milch
2 Eier

Eine Muffinform mit Papierförmchen auslegen und den Backofen auf Umluft 190°C vorheizen. Die Butter, Frischkäse, Vanillezucker und den braunen Zucker mit dem Mixer schaumig rühren. Eier und Joghurt hinzugeben und auf kleiner Stufe weiterschlagen - dann langsam Milch und Vanillemark dazugeben. Die trockenen Zutaten Mehl, Backpulver, Natron (hier heisst das Baking Soda) dazugeben und anschließend den Rhabarber dazugeben. Die Förmchen nicht ganz füllen, da die Muffins schön aufgehen. Ca. 30 Minuten backen, gegebenenfalls zum Schluss abdecken. Enjoy!




Samstag, 16. Mai 2015

Middle School in Boulder

Wir können es kaum glauben, aber in gut zwei Wochen bekommen die Kids in Boulder schon Sommerferien (und die gehen bis zum 21. August!!). Langsam geraten die Eltern - wir auch - in Panik, in welches Camp die Kinder gehen können/wollen und welche überhaupt noch frei sind....Aber das ist ein anderes Thema.


Heute berichte ich noch einmal über das amerikanische 
Schulsystem. Generell gilt hier: Schule und Lernen soll Spass machen und die Schüler sollen bestmöglich dabei unterstützt werden. Dazu gehört sogar, dass die Kinder eine Arbeit, die nicht so gut ausgefallen ist, nochmal schreiben dürfen (nicht mit denselben Aufgaben allerdings!), wenn sie versuchen möchten, ihre Note zu verbessern. Auch werden die Schüler immer wieder mit kleinen Belohnungen bei Laune gehalten: so hat Charlotte in ihrer Reading Class Punkte sammeln können und einmal im Monat ist der Lehrer mit den Kids zu "Moe's Broadway Bagels" gegangen und hat die Besten zum Bagel eingeladen. Das ist doch toll!

Auch was die Nutzung der neuen Medien angeht, sind sie hier ganz weit vorn. Zuerst bekommt jeder Schüler ein Internet-Account bei der Schule. Dorthin schicken die Lehrer Infos, Hausaufgaben und Mitteilungen. Mit diesem Account werden sogar online in der Schule Tests geschrieben (jeder Schüler kann dazu ein zur Verfügung 
gestelltes Chromebook nutzen!). Und was ganz spannend ist -über dieses Account kann man (und das heisst auch die Eltern....) jederzeit alle Noten, Zwischenstände und am Ende jedes Terms auch das Zeugnis (Reportcard) abrufen. Alle, die dann einen bestimmtes Notenlevel erreicht haben, kommen auf die Honor Roll. Dann gibt es eine kleine Versammlung in der Schule, zu der auch die Eltern eingeladen sind. Die Schüler werden einzeln mit Namen auf die Bühne gerufen und bekommen ein kleines Geschenkchen. Und die Namensliste hängt dann in der Schule aus, für jeden gut sichtbar...

Charlotte's Lieblingsfach ist Science, was sicher auch an dem netten, witzigen und total enthusiastischen Teacher Mr. Leary liegt. Dieser hat wirklich ein Händchen dafür, den  Kindern die Dinge so nahe zubringen, dass es vor allem Alltagswert hat (und somit natürlich viel besser im Gedächtnis bleibt). Als wir im Urlaub unterwegs waren, wurde Mr. Leary so oft zitiert, dass es schon ein Running Zitat wurde. "Mr. Leary hat erzählt, dass..." Find ich toll. Hier unten zwei Beispiele für angewandtes Lernen, so was machen die hier im Unterricht!

http://learn.genetics.utah.edu/content/pigeons/pigeonetics/

http://footprintnetwork.org/en/index.php/GFN/page/calculators/


Charlotte hat das Schuljahr an der Casey Middle School unheimlich Spass gemacht. Sicher auch, weil der Unterricht immer recht lebensnah war und viele Dinge aus dem Alltag raus gegriffen werden und damit einfach besser verständlich sind.

Donnerstag, 7. Mai 2015

We Love Wholefoods!

Heute mache ich mal wieder Werbung für die amerikanische Einkaufslandschaft. Was die Supermärkte angeht, ist unser absoluter Go-To natürlich der Wholefoods Market. Wenn man dort hineinkommt, riecht es schon so gut! Ein bisschen nach Obst, frischen Blumen und dieser typische, angenehme Duft, den ich mit Bio und Vegan verbinde :-).



Wenn man dann schon leicht olfaktorisch in Stimmung gebracht wurde, geht es gleich visuell weiter. Zuerst geht man durch die Obst- und Gemüseabteilung, wo alles frisch angerichtet ist und alles ein bisschen exotischer wirkt, als bei uns zuhause. Es gibt alleine ein ganzes Regal mit fertig geschnittenem Obst, um es gleich nach dem Kauf convenient zum Lunch zu verspeisen.



An der Fischabteilung mit frischem Fisch, Meeresgetier, Muscheln eilen wir aber schnell vorbei, denn Charlotte muss sich ganz furchtbar die Nase zuhalten (was natürlich ein bisschen übertrieben ist)! Anschliessend die Fleischabteilung. Jede erdenkliche Art von Rind (allein die verschiedenen Steakarten!), Huhn, Lamm, Braten, schon fertig Prepariertes zum Grillen - you name it... Die Bratwürstchen können aber nicht mit unseren Stuhlberger Heimatbratwürstchen mithalten, so! 

Da es in USA ja nicht so wirklich Metzgereien gibt, ist die "Deli" Abteilung hier schon erwähnenswert. Es gibt europäischen Käse, Wurst, Salami, Parmaschinken, frische Nudeln etc. 
Und am meisten lieben wir Deutschen die hauseigene Bäckerei. 



Tatsächlich gibt es einen besonderen Backofen (den Wholefoods angeblich vor Jahren einem in Konkurs gegangenen italienischen Bäcker abgekauft haben soll), in dem die Bäcker wahre Meisterwerke vollbringen. Ja, es gibt tolles Brot in USA (zumindest bei uns in Boulder!). Es gibt Weizen-, Roggen- und Sauerteigbrote, Baguette, Ciabatta, richtige Brötchen und einen Hefezopf, den man auch in Bayern nicht besser hinbekommen würde. Von der Konditorei, wo die Cupcakes und Kuchen mal NICHT total überzuckert schmecken, ganz zu schweigen.



Aber halt! Haben wir wirklich das amerikanische Schlaraffenland gefunden, das auch noch damit Werbung macht, "der gesündeste Supermarkt zu sein"? Nun, es gibt einen kleinen, aber nicht unwesentlichen Haken. Die Preise im Wholefoods sind so horrend, dass man sich immer wundert, wie viel so wenige Teile im Einkaufskorb kosten können. Quark, Creme Fraiche, Käse, Schinken (alles, was aus Europa kommt) ist quasi unbezahlbar, die anderen Dinge kosten locker 30 Prozent mehr als im schnöden King Soopers Market. Aber Wholefoods wäre ja nicht in Amerika, wenn es auch hier nicht immer mal wieder was im Sale gäbe oder "buy one, get one free"...




Montag, 4. Mai 2015

May, 4 - May the Fourth Be With You!

Heute habe ich wieder etwas gelernt! Wer wusste, dass heute Star Wars Day ist?
Ich nicht...aber wahrscheinlich ist es auch schon zu lange her für mich mit den Filmen :-)

Am vierten Mai ist also inoffizieller Star Wars Day und das begründet sich aus dem Wortspiel

May The Fourth Be with You

abgewandelt von dem Kultspruch aus den Filmen - May the force be with you, also Möge die Macht mit Dir sein.

Was es alles so gibt....!


Sonntag, 3. Mai 2015

Flammkuchen - amerikanisch inspiriert (oder Not macht erfinderisch)

...und erfinderisch muss ich als Küchenchefin hier sein, weil es nicht alle üblichen Zutaten gibt oder sie so teuer sind, dass man ohne einen Lottogewinn z.B. keinen Käsekuchen backen könnte.

Quark, Creme Fraiche und Schmand gibt es so gut wie nirgends, Sahne, Milch und Eier sind deutlich teurer als in Deutschland. Und daher heisst es, kreativ werden!

Dies ist also unser Lieblings-Flammkuchen Rezept, nur eben amerikanisch abgewandelt:





400g Mehl
1 Esslöffel Oel
1 Teelöffel Salz
1 Prise Zucker
200 ml warmes Wasser
20g frische Hefe (oder ca. 5g Trockenhefe)

Aus den Zutaten einen elastischen Teig mit der Küchenmaschine kneten und ein bisschen an einem warmen Ort stehen lassen.

Dann 3 Schalotten oder 2 Gemüsezwiebeln (je nachdem, wie zwiebelig man es möchte) zusammen mit kleinen mageren Speckwürfeln in der Pfanne andünsten.

Den Teig dünn auf einem Blech ausrollen. So, in Deutschland würde ich jetzt Kräuter-Cremefraiche nehmen und behelfe mir hier mit einer Mischung aus Sour Cream und Boursin (Frischkäse mit Kräutern). Das streiche ich grosszügig auf den Teig, Zwiebeln und Speckchen drauf und bei 200 Grad Celsius ca. 40 Minuten backen, so dass der Teig schön gebräunt ist. Zur Deko habe ich ein bisschen Arugula (Rucola) darauf verteilt.


Enjoy!




PS Wer nur so viel machen möchte, wie wir auf dem Foto, braucht nur den halben Teig. Den Rest kann man im Kühlschrank ein bisschen aufbewahren (Achtung, der Teig geht dort weiter!) oder einfrieren.

Freitag, 1. Mai 2015

April-Impressionen aus Boulder

Und das waren die Highlights des April bei uns in Boulder...


Natürlich Ostern:



Wir haben Silber mit Natron geputzt: 


Ich durfte die tollen Produkte von Canopy ausprobieren:


Wir waren mit Freunden ein langes Wochenende in Utah - im Arches und im Canyonlands Nationalpark:



Und wir haben selber wieder Brot gebacken und lecker Noosa gegessen!



Und jetzt freuen wir uns auf den Mai.